Du spielst mit dem Gedanken in die Welt der Aquaponik einzutauchen? Bis zur nächsten Gartensaison haben wir noch ein paar kalte Monate vor uns. Diese Zeit lässt sich doch gut für die Planung deines ersten Aquaponik Projekts nutzen. In meinem Blog findest du viele Informationen rund um den Aufbau, Komponenten und den Betrieb von Systemen. Wenn du noch unsicher bist oder einfach noch zu wenige Infos hast, dann gebe ich dir jetzt zehn Gründe die dir bei der Entscheidung helfen.
1. Du kannst deine eigenen Lebensmittel produzieren
Klingt das nicht spannend? Du lässt deine eigenen Lebensmittel im Garten wachsen. Mit Aquaponik beschränkst du dich nun nicht mehr nur auf Obst und Gemüse, sondern erntest in Zukunft auch deine eigenen Fische. Also wenn das nicht verlockend ist. Du hast 100% Einfluss auf deine Lebensmittel und weißt stets was du beim nächsten, selbst gekochtem Gericht zu dir nimmst.
2. Du kannst dich einfach gesünder ernähren
Auch wenn du jetzt schon besonders viel Wert auf gesunde Bio-Lebensmittel legst, behaupte ich jetzt einmal, dass Lebensmittel aus dem eigenen Garten einfach unschlagbar sind. Das liegt zum einen daran, dass frisches Gemüse und frischer Fisch weitaus mehr Nährstoffe enthalten, als Ware die schon alleine durch den Transportweg an Frische verliert. Zum Anderen beobachte ich selbst, wie sich das Koch- und Ernährungsverhalten ändert, wenn man plötzlich frisches Gemüse, Obst und Kräuter aus dem eigenen Garten stets griffbereit hat. Und wenn du dann kurzfristig einmal eine Grillparty schmeißen möchtest, wirst du bestimmt immer öfter deinen eigenen frischen Fisch den Grillwürstchen aus dem Supermarkt vorziehen.
3. Du hilfst dabei Wasser zu sparen
Wir sind zwar in der glücklichen Lage ausreichend Trinkwasser frisch aus der Leitung zu erhalten. Aber wir sollten uns immer wieder vor Augen führen, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. Wir, in der westlichen Welt, können uns diesen Luxus (noch) leisten. Trinkwasser ist aber ein wertvolles Gut und sollte nicht unnötig vergeudet werden. Mit der Aquaponik hast du einen geschlossenen Wasserkreislauf und musst lediglich Wasser nachfüllen das verdunstet. Das Wasser wird immer wieder durch natürlich vorkommende Mikroorganismen frisch aufbereitet und gereinigt. Das ist ein hervorragendes Gefühl und dein Beitrag zum sparsamen Umgang mit Wasser.
4. Du vermeidest lange Transportwege
Lebensmittel aus dem Geschäft legen oft tausende Kilometer zurück ehe sie bei uns im Kühlschrank landen. Egal ob es sich um Importe per See- oder Luftfracht oder einfach um lange Straßenwegen handelt. Jedes noch so kleine Nahrungsmittel verursacht einen CO2 Ausstoß. Somit trägt alles was aus deinem Garten kommt, dazu bei, diesen Ausstoß zu verringern. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass Gemüse, Obst und Fische aus der Sommersaison jederzeit konserviert, eingefroren und eingelagert werden können. So kannst du bei jedem eigenen Salatblatt und jedem einzelnen Fisch aus deinem Garten stolz sein, Transportwege und den damit verbunden CO2 Ausstoß verringert zu haben. Das tut einfach gut!
5. Du wertest damit deinen Garten auf
Gartengestaltung liegt aktuell voll im Trend. Und das aus einem guten Grund. Hochbeete oder Gartenhäuser aus Holz vermitteln einen heimeligen und natürlichen Charme. So wird ein Aufenthalt im Garten zu einem richtig angenehmen Erlebnis. Wenn dann noch Pflanzen sprießen und alles grün wird, fühlt man sich geborgen und wohl. Viele haben auch die Wasserlandschaften mit Biotopen oder Naturteichen für sich entdeckt. Ein Aquaponik System vereint all diese Dinge und vermittelt mit dem angenehmen Plätschern des Wassers, dem frischen grünen Gemüse und den Komponenten aus Holz genau dieses Gefühl. So wird dein Garten automatisch zu deiner Wohlfühloase.
6. Du lernst sehr viel dabei
Nicht ohne Grund finden Aquaponik Anlagen bereits Einzug in Schulen und anderen Bildungsstätten. Der Einblick in die biologischen und technischen Abläufe vermittelt automatisch Wissen. Verstärkt wird dieser Wissenshunger alleine beim Beobachten einer Aquaponik Anlage. Egal ob du dich mit den technischen und physikalischen Abläufen, die durch Gravitation und Wasserkraft entstehen, oder dich mit der Wasserbiologie beschäftigst. Es kommen so viele interessante und spannende Themen auf dich zu. Du willst die Zusammenhänge verstehen und erinnerst dich an vieles zurück was du in freier Natur schon einmal beobachtet hast. Das macht nicht nur Spaß, sondern lässt dich auch spielerisch lernen.
7. Du kannst anderen Menschen ein Vorbild sein
Und das passiert spätestens dann, wenn dein Umfeld beginnt dich mit Fragen zu „löchern“. Deine Mitmenschen werden neugierig. Alle Fragen bringen dich dazu, dich mit sinnvollen und nachhaltigen Themen zu beschäftigen und diese zu mit Anderen zu teilen. Hast du Kinder? Dann stelle dir vor, welche Fragen, welch großes Interesse und wieviel Faszination von deinen Kindern kommt. Überlege dir, wieviel Werte und Wissen du deinen Kleinen mit so einem Projekt vermitteln kannst. Wenn solche Gedanken und Werte Einzug in die Gesellschaft finden, dann ist das eine gute Sache die uns alle weiterbringt.
8. Du wirst Spaß daran finden
Ja das wirst du! Es ist einfach ein Hobby das richtig Spaß macht. Es treibt dich an und es lässt dich lernen. So eine Kombination macht immer Spaß. Und glaube mir, ich spreche aus Erfahrung. Ich beschäftige mich seit 2014 mit dem Thema und verbringe seitdem einfach viel mehr Zeit im Garten als früher. Man sieht einfach gerne zu, man baut gerne weiter und teilt dieses Erlebnis sehr gerne mit Gleichgesinnten.
9. Du brauchst kein Unkraut jäten
Noch ein praktischer Punkt, der die Aquaponik vom herkömmlichen (erdbasierten) Gärtnern unterscheidet. Und da Unkraut im Garten einfach störend ist und beim Jäten sehr viel Zeit draufgeht, kann ich dich nun beruhigen. In Aquaponik Systemen ist Unkraut so gut wie nicht vorhanden. Da es sich in der Regel um eine Hydrokultur in Arbeitshöhe handelt, hat Unkraut wenig bis keine Chance sich in der Aquaponik zu vermehren. Zudem spielt es keine Rolle ob du die Pflanzen in Flut- und Ebbe Pflanzbeeten, NFT Pflanztöpfen oder DWC (Deep Water Culture) System kultivierst. Die Zeit die du aktuell mit Unkraut jäten im Garten verbringst, hast du schon gewonnen.
10. Du kannst deinen Garten in angenehmer Arbeitshöhe bewirtschaften
Ein weiterer großer Vorteil, den wir von Hochbeeten kennen: Wir arbeiten in einer ergonomischen, und für unseren Bewegungsapparat gesünderen Arbeitshöhe. In der Regel befinden sich die Grow Beds (Pflanzbeete), NFT-Röhren und RAFT Beds auf einer höheren Ebene als die Fish- oder Sumptanks. Das bedeutet, dass die Pflanzfläche immer höher gelegen ist als der Boden. Also steht die Aquaponik auch einem Hochbeet nichts nach und bringt damit einen weiteren positiven Aspekt für unsere Gesundheit mit.
Hast du Fragen, Anmerkungen oder möchtest du uns deine Erfahrung zur Aquaponik mitteilen? Das Kommentarfeld findest du unten!
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