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Der afrikanische Raubwels ist gleich nach dem Tilapia einer der bekanntesten Fische in Zusammenhang mit der Aquaponik. Es handelt sich, wie beim Tilapia um einen Warmwasserfisch und ist daher sehr gut geeignet für den Einsatz in Aquaponiksystemen über die Sommersaison.
Woher stammt der Raubwels?
Ursprünglich stammt der Raubwels, wie auch der Name schon sagt, vom afrikanischen Kontinent und kommt in der Natur bis in den südostasiatischen Raum vor. Warmes Wasser ist damit auch schon die wichtigste Grundvoraussetzung damit die Fische auch gut wachsen, sich wohl fühlen und gesund bleiben. Die Hauptgattung Clarias umfasst über 50 Arten, wobei der Clarias garipinus (afrikanischer Raubwels) der wohl bekannteste Speisefisch ist. Der Fisch gewann schon relativ früh an Bedeutung in der Aquakultur, da er in hohen Besatzdichten gehalten werden kann und das Futter sehr gut verwertet.
Clarias Welse atmen Luft
Der Clarias garipinus ist ein Kiemensackwels. Kiemensackwelse sind in der Lage durch die Pharynx-Schleimhaut normalen Luft-Sauerstoff zu nutzen. Das ermöglicht den Tieren auch in sauerstoffarmen Habitaten zu überleben. Besonders für Anfänger in der Aquaponik ist dieser Fisch damit gut geeignet. So bedeutet eine nicht optimale Luftanreicherung im Becken oder kaum zirkulierendes Wasser nicht gleich ein Todesurteil für die Fische.
Clarias Welse brauchen es warm
Afrikanische Raubwelse sind Warmwasserfische und daher auf warmes Wasser angewiesen. Das bedeutet, dass die Wassertemperatur langfristig nicht unter 15°C fallen darf. Optimal sind 25-30°C Wassertemperatur, was wiederum den Einsatz der Fische für die Sommermonate sehr attraktiv macht. Wenn die Gefahr besteht, dass die Temperatur des Wassers länger abfällt, sollte man die Beckentemperatur besser mit einem Heizstab und Thermostat absichern.
Raubwelse wachsen sehr schnell
Ein Futterquotient von 0,9 gilt als möglich. Auch wenn das unglaublich klingt. Die Fische sind aber tatsächlich in der Lage aus 0,9kg Futter, 1kg Zuwachs zu generieren. Das ist natürlich nur unter optimalen Bedingungen durch erfahrene Fischfarmer möglich. Allerdings zeigt das schon ganz gut, dass die Fische im Vergleich zu anderen Arten das Futter deutlich besser und schneller verwerten. Selbst wenn man mit einem Futterquotienten von 1,2-1,5 kalkuliert ist das eine sehr effiziente Verwertung und man bekommt die Fische in 6-9 Monaten auf Speisegröße.
Große Filetstücke
Welse haben außer dem Hauptknochen nur wenig und sehr gut erkennbare Gräten. Gleich darüber liegen sehr gut ausgeprägte Filetstücke. Gleich hinter dem gepanzerten Schädel zieht sich der hohe Fleischanteil über den gesamten Rückenknochen entlang, der sich mit ein bisschen Übung auch verhältnismäßig leicht filetieren lässt.
Raubwelse verwerten auch Insektenprotein
Raubwelse nehmen nur tierische Proteine auf. Da bietet sich so wie bei anderen Fischen auch, neben hochwertigem Fischfutter auch das Selberzüchten von Futterinsekten an. Wir füttern unsere Welse gerne mit selbst gezüchteten Mehlwürmern und Soldatenfliegenlarven. Diese Ernährungsform kommt der in der Natur am nächsten und ermöglicht die Aufzucht von gesundem Fisch mit wenig Ressourcenverbrauch in der Futtermittelherstellung.
Welche Besatzdichte?
Wie bei anderen Raubfischen auch, ist in der Aquakultur auf eine gewisse Mindestbesatzdichte zu achten. Was bedeutet das?
Zwei Fische in einem Becken würden sich aufgrund der Revierbildung und der damit einhergehenden Aggressivität gegenseitig töten. Um das zu vermeiden muss man sich auch mit der Besatzdichte auseinandersetzen. Man gibt eben nicht nur zwei Exemplare in ein Becken sondern eben gleich mehrere. Wir haben gute Erfahrungen ab etwa 2kg-5kg Besatz /100l Wasser. In Intensivkulturen sind 30kg/100l Wasser auch keine Seltenheit. Das sehen wir aber als nicht notwendig und zugunsten des Tierwohls auch nicht als erstrebenswert.